Auf dem Bild ist Frau zu erkennen mit Weißfleckenkrankheit, schmiet Hände an das Gesicht
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Vitiligo: Die unsichtbare Last hinter den weißen Flecken

Haben Sie sich jemals gefragt, was es bedeutet, wenn die Haut plötzlich ihre Farbe verliert? Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf und entdecken, dass einige Bereiche Ihrer Haut heller sind, fast weiß, während der Rest unverändert bleibt. Für Millionen von Menschen weltweit ist dies nicht nur eine Vorstellung, sondern Realität – eine Realität, die Vitiligo heißt. Diese rätselhafte Hauterkrankung ist mehr als nur ein kosmetisches Problem; sie wirft Fragen auf, die weit über das Offensichtliche hinausgehen: Was verursacht den Verlust der Pigmentierung? Welche Auswirkungen hat diese Veränderung auf das Leben der Betroffenen? Und wie kann man damit umgehen, wenn man plötzlich in einer Welt lebt, in der jeder Fleck auf der Haut zu einer neuen Herausforderung wird? Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Welt der Weißfleckenkrankheit und lernen Sie so die Erkrankung besser zu verstehen.

Auf den Bildern ist eine männliche Person mit Vitiligo zu sehen,  in verschiedenen Posen

Was ist Vitiligo?

Vitiligo, auch bekannt als Weißfleckenkrankheit, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch den Verlust von Melanozyten, den Zellen, die für die Produktion von Melanin verantwortlich sind, gekennzeichnet ist. Dies führt zu depigmentierten Hautstellen, die oft als weiße Flecken auf der Haut erscheinen. Vitiligo betrifft weltweit Menschen aller Altersgruppen, Ethnien und Geschlechter, kann jedoch hinsichtlich ihres Auftretens, ihrer Symptome und ihrer psychologischen Auswirkungen variieren.

Wieviele Personen sind von der Krankheit in Deutschland betroffen?

Vitiligo ist weit mehr als eine Veränderung der Hautfarbe – es ist eine Erkrankung, die das Leben der Betroffenen in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Sie bringt nicht nur physische Herausforderungen mit sich, sondern auch psychische Belastungen, die den Alltag erschweren können. Doch trotz aller Unsicherheiten und Fragen, die Vitiligo mit sich bringt, gibt es Hoffnung. Fortschritte in der medizinischen Forschung und Therapie bieten immer bessere Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass Akzeptanz und Selbstfürsorge zentrale Bestandteile im Umgang mit Vitiligo sind. Letztlich geht es darum, sich selbst nicht über den Verlust von Pigmentierung zu definieren, sondern die eigene Stärke darin zu finden, wer man jenseits der äußeren Erscheinung ist. Stellen Sie sich vor, wie es wäre, Vitiligo nicht als Einschränkung, sondern als einen Teil der eigenen Identität zu betrachten.

 

auf dem Bild ist ein junges, lachendes Mädchen mit schwarzen Haaren zu erkennen, dieses Mädchen ist von Vitiligo betroffen

In welchem Alter tritt die Erkrankung auf?

Vitiligo kann in jedem Lebensalter auftreten, jedoch zeigen sich erste Anzeichen der Erkrankung typischerweise zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr. Das Auftreten ist nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt, weshalb sowohl Kinder als auch Erwachsene und ältere Menschen betroffen sein können. Es gibt Berichte über Vitiligo-Fälle, die bereits im Kleinkindalter beginnen, ebenso wie Fälle, bei denen die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auftritt.

Das exakte Alter, in dem Vitiligo auftritt, kann variieren und hängt möglicherweise von genetischen, autoimmunen und Umweltfaktoren ab. Obwohl die genauen Mechanismen, die das Auftreten von Vitiligo auslösen, noch nicht vollständig verstanden sind, kann der Beginn der Erkrankung durch verschiedene Faktoren wie körperlichen oder emotionalen Stress, Hauttraumata oder Sonnenbrände beeinflusst werden.

Weißfleckenkrankheit in Händen und verschienden Gestikulierungen dargestellt

Ätiologie der Vitiligo

Die genaue Ätiologie der Vitiligo ist bisher nicht vollständig aufgeklärt. Es wird jedoch angenommen, dass die Pathogenese der Erkrankung multifaktoriell ist, wobei genetische Prädispositionen, autoimmunologische Prozesse und Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle spielen.

  • Genetische Prädisposition: Etwa 20 % der Vitiligo-Patienten weisen eine familiäre Häufung der Erkrankung auf, was auf eine genetische Veranlagung hinweist. Spezifische Gene, die mit der Immunregulation und der Melaninbiosynthese assoziiert sind, konnten bei betroffenen Individuen identifiziert werden.

  • Autoimmunologische Faktoren: Vitiligo wird häufig als eine Autoimmunerkrankung klassifiziert, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die körpereigenen Melanozyten attackiert und zerstört. Dies resultiert in einer fokalen oder generalisierten Depigmentierung der Haut.

  • Umweltfaktoren: Exogene Stressoren, physische Traumata, UV-induzierte Hautschäden wie Sonnenbrände und bestimmte Chemikalien gelten als potenzielle Trigger, die eine latente Autoimmunreaktion auslösen oder bestehende Symptome aggravieren können.

  • Neurogene Hypothese: Eine weitere Hypothese postuliert, dass Nervenendigungen in der Haut neurotoxische Substanzen freisetzen, welche die Melanozyten schädigen und somit zur Depigmentierung beitragen könnten.

Dieser multifaktorielle Ansatz unterstreicht die Komplexität der Vitiligo-Pathogenese und legt nahe, dass eine individuelle Kombination dieser Faktoren zur Auslösung und Progression der Erkrankung führen kann.

Vitiligo verursacht in der Regel keine körperlichen Beschwerden wie Schmerzen oder Juckreiz, kann jedoch erhebliche psychologische Auswirkungen haben, insbesondere wenn die betroffenen Stellen im Gesicht oder an anderen sichtbaren Körperteilen liegen

 

Frau mit Weißfleckenkrankheit in verschienden Posen

Wie äußert sich die Weißfleckenkrankheit?

Das Hauptsymptom von Vitiligo ist der Verlust von Hautpigmenten, was zu weißen Flecken auf der Haut führt. Diese Flecken können auf jedem Teil des Körpers auftreten, sind jedoch häufig zuerst an bestimmten Stellen sichtbar:

  • Häufig betroffene Körperstellen: Vitiligo tritt am häufigsten im Gesicht (insbesondere um die Augen und den Mund), an den Händen, den Füßen, den Armen, den Knien und den Genitalien auf. Diese Bereiche sind oft den Umwelteinflüssen stärker ausgesetzt, was möglicherweise zu ihrer erhöhten Anfälligkeit für Pigmentverlust beiträgt .

  • Hautflecken: Die depigmentierten Flecken können in ihrer Größe und Form variieren und neigen dazu, mit der Zeit größer zu werden oder sich auszubreiten. Bei einigen Menschen bleiben die Flecken klein, während sie bei anderen größer werden oder an mehreren Stellen des Körpers auftreten .

  • Veränderungen der Haare: In einigen Fällen können auch Haare, die aus den betroffenen Hautstellen wachsen, weiß oder grau werden .

  • Schleimhäute und Augen: Vitiligo kann auch die Schleimhäute (wie den Mund) und die Augen betreffen, was zu Veränderungen in der Pigmentierung dieser Bereiche führen kann .

  • Sonnenempfindlichkeit: Die betroffenen Hautstellen können empfindlicher gegenüber Sonnenlicht werden, was das Risiko von Sonnenbränden erhöht 

 

Auf Bild ist Frau mit Weißfleckenkrankheit zu erkennen, die in einen gebrochenen Spiel schaut

Welche Auswirkungen kann die Weißfleckenkrankheit auf die mentale Gesundheit haben?

Vitiligo hat neben den physischen Auswirkungen oft auch erhebliche psychische und emotionale Belastungen zur Folge. Die auffälligen weißen Flecken, insbesondere im Gesicht und an anderen sichtbaren Stellen, können das Selbstwertgefühl und das soziale Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.

  • Stigmatisierung und soziale Isolation: Viele Menschen mit Vitiligo erleben aufgrund ihres Aussehens Stigmatisierung und Diskriminierung. Diese sozialen Erfahrungen können zu Isolation und einem Rückzug aus sozialen Aktivitäten führen .
  • Angst und Depression: Studien zeigen, dass Menschen mit Vitiligo ein erhöhtes Risiko haben, an Angstzuständen und Depressionen zu leiden. Dies wird durch das Gefühl der Andersartigkeit und die Sorge um das äußere Erscheinungsbild verstärkt. Die psychische Belastung kann so stark sein, dass sie die Lebensqualität der Betroffenen erheblich mindert .
  • Selbstwertgefühl und Körperbild: Vitiligo kann das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen, insbesondere wenn die Erkrankung in jungen Jahren beginnt oder sich verschlimmert. Viele Betroffene kämpfen mit einem verzerrten Körperbild und haben Schwierigkeiten, sich selbst anzunehmen .
  • Psychologische Unterstützung: Angesichts der psychischen Belastungen, die mit Vitiligo einhergehen können, ist psychologische Unterstützung für viele Betroffene von großer Bedeutung. Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, hat sich als wirksam erwiesen, um den Umgang mit den psychischen Auswirkungen von Vitiligo zu erleichtern und das Selbstwertgefühl zu stärken .

Eine publizierte Studie im Journal of the American Academy of Dermatology zeigt, dass Menschen mit Vitiligo ein deutlich höheres Risiko für psychische Erkrankungen haben als die allgemeine Bevölkerung. Die Ergebnisse dieser Untersuchung unterstreichen die Bedeutung der psychologischen Unterstützung als wesentlichen Teil der Vitiligo-Behandlung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern und die negativen Auswirkungen der Erkrankung auf die psychische Gesundheit zu verringern (Krüger, C., & Schallreuter, K. U., 2012).

 

zwei Pflanzenblätter zu sehen, ein einfarbiges und ein depigmentiertes Blatt

Behandlungsmöglichkeiten von Vitiligo

Die Behandlung von Vitiligo zielt darauf ab, das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Eine Heilung gibt es bisher nicht, jedoch können verschiedene therapeutische Ansätze helfen, die Symptome zu lindern.

Topische Therapien

  • Topische Kortikosteroide: Diese gelten als Erstlinienbehandlung bei lokalisierten Formen der Vitiligo, insbesondere bei neuen und aktiven Läsionen. Die Anwendung sollte unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen wie Hautatrophie und systemischer Resorption erfolgen. In der Regel wird eine Behandlung über drei Monate empfohlen, gefolgt von einer Beurteilung der Wirksamkeit.

  • Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus/Pimecrolimus): Diese werden insbesondere bei Vitiligo im Gesicht und an empfindlichen Hautarealen empfohlen. Sie zeigen eine gute Wirksamkeit und haben ein geringeres Nebenwirkungsprofil als Kortikosteroide. Sie sind eine Alternative oder Ergänzung zu Kortikosteroiden und können auch bei längerfristiger Anwendung eingesetzt werden.

Phototherapie

  • Schmalband-UVB (nbUVB): Die Schmalband-UVB-Phototherapie gilt als die effektivste und sicherste Form der Phototherapie für Vitiligo. Sie wird vor allem bei generalisierten Formen der Erkrankung eingesetzt. Die Therapie erfolgt in der Regel dreimal wöchentlich über mehrere Monate, und es können Verbesserungen nach etwa drei bis sechs Monaten beobachtet werden.

  • Excimer-Laser: Der Excimer-Laser wird für die Behandlung kleinerer, lokal begrenzter Vitiligo-Läsionen eingesetzt. Er kann besonders in Kombination mit topischen Therapien wirksam sein und wird vor allem bei Patienten mit stabiler Vitiligo verwendet.

Systemische Therapien

  • Systemische Kortikosteroide: Kurzzeitige systemische Kortikosteroide können bei rasch progredienter Vitiligo eingesetzt werden, um den Fortschritt der Depigmentierung zu stoppen. Eine längerfristige systemische Therapie wird aufgrund der erheblichen Nebenwirkungen in der Regel vermieden.

  • Immunmodulatoren: Diese kommen in speziellen Fällen in Betracht, sind jedoch nicht routinemäßig empfohlen. Sie werden vor allem in Kombination mit anderen Therapien oder in klinischen Studien untersucht.

Chirurgische Verfahren

  • Melanozytentransplantation: Bei stabiler Vitiligo ohne Fortschreiten der Depigmentierung über mindestens ein Jahr können chirurgische Verfahren wie die Transplantation von Melanozyten in Betracht gezogen werden. Diese Verfahren sind jedoch komplex und erfordern spezialisierte Zentren.

Depigmentierungstherapie

  • Monobenzylether von Hydrochinon (MBEH): Diese Methode wird für Patienten mit ausgedehnter Vitiligo empfohlen, bei denen eine vollständige Depigmentierung der restlichen Haut zur Vereinheitlichung des Hautbildes angestrebt wird. Sie kommt jedoch nur bei Patienten in Frage, die mit der vollständigen Depigmentierung einverstanden sind, und sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Adjuvante Therapien

  • Vitamin D3-Analoga: Diese können unterstützend in Kombination mit Phototherapie oder topischen Behandlungen eingesetzt werden, wobei die Wirksamkeit noch Gegenstand weiterer Untersuchungen ist.

  • Antioxidantien: Es gibt Hinweise, dass Antioxidantien wie Vitamin E oder Alpha-Liponsäure in Kombination mit anderen Therapien hilfreich sein könnten, aber ihre alleinige Wirksamkeit ist nicht ausreichend belegt.

Psychologische Unterstützung

Die Leitlinie betont die Bedeutung der psychologischen Betreuung bei Patienten mit Vitiligo, insbesondere zur Bewältigung der emotionalen und sozialen Belastungen, die mit der Erkrankung einhergehen. Psychotherapeutische Maßnahmen können helfen, das Selbstwertgefühl zu stärken und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.

 

 

 

Aneinanderreihung von Bildern, eine Hand mit Creme in Herzform, eine Frau mit Sonnenmilch auf der Wange, eine Frau die sich Flüssigkeit mithilfe von Pipette auf Gesicht träufelt. Alle vier Bilder sollen Hautpflege be Sonneneinstrahlung darstellen.

Vitiligo und Sonnenschutz

Ein zentraler Aspekt der Hautpflege für Menschen mit Vitiligo ist der Schutz der Haut vor schädlichen UV-Strahlen. Da die depigmentierten Hautstellen kein Melanin enthalten, fehlt der natürliche Schutz vor UV-Strahlung, was sie besonders anfällig für Sonnenbrände und langfristige Hautschäden macht.

  • Sonnenschutzmittel: Die regelmäßige Anwendung von Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens SPF 30) ist unerlässlich. Idealerweise sollte eine Breitband-Sonnencreme verwendet werden, die sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen blockiert. Diese sollte großzügig auf alle betroffenen und unbetroffenen Hautstellen aufgetragen werden, insbesondere vor dem Aufenthalt im Freien .
  • Kleidung und Sonnenschutz: Neben der Verwendung von Sonnencreme wird empfohlen, schützende Kleidung, wie Hüte, langärmelige Shirts und lange Hosen, zu tragen, um die Haut zusätzlich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Dies ist besonders wichtig in der Mittagszeit, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist .
  • Vermeidung von Sonnenbränden: Sonnenbrände können das Risiko erhöhen, dass sich neue Vitiligo-Flecken entwickeln, insbesondere aufgrund des sogenannten Koebner-Phänomens, bei dem Hauttraumata zu neuen depigmentierten Stellen führen können .

 

 

Hautpflege bei Vitiligo

Die Hautpflege spielt eine wesentliche Rolle im Management von Vitiligo und kann dazu beitragen, die Haut zu schützen, die Symptome zu lindern und die allgemeine Hautgesundheit zu verbessern. Hier sind einige spezifische Empfehlungen zur Hautpflege bei Vitiligo:

Feuchtigkeitspflege

  • Vermeidung von Hauttrockenheit: Die regelmäßige Anwendung von Feuchtigkeitscremes hilft, die Haut geschmeidig zu halten und Trockenheit zu vermeiden, die zu Irritationen führen kann.

  • Produkte ohne irritierende Inhaltsstoffe: Verwenden Sie hypoallergene Feuchtigkeitscremes ohne Parfüm, Farbstoffe und Alkohol, um Reizungen zu vermeiden. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Glycerin, Urea oder Ceramiden können besonders hilfreich sein, um die Hautbarriere zu stärken.

  • Anwendung nach dem Baden: Tragen Sie die Feuchtigkeitscreme am besten direkt nach dem Baden oder Duschen auf, wenn die Haut noch leicht feucht ist, um die Feuchtigkeit besser zu speichern.

Vermeidung von Hautirritationen

  • Schutz vor mechanischen Reizen: Da bei Vitiligo das Koebner-Phänomen auftreten kann (Entwicklung neuer Läsionen an Stellen von Hautverletzungen), sollten mechanische Reize wie enge Kleidung, Scheuern und Kratzen vermieden werden.

  • Sanfte Hautpflegeprodukte: Verwenden Sie milde Reinigungsprodukte, die den natürlichen pH-Wert der Haut respektieren. Vermeiden Sie aggressive Seifen und Peelings, die die Haut zusätzlich irritieren könnten.

Regelmäßige Hautuntersuchungen

  • Überwachung der Hautveränderungen: Bei Vitiligo ist es wichtig, die Haut regelmäßig auf Veränderungen zu untersuchen. Neue depigmentierte Stellen oder Veränderungen bestehender Läsionen sollten dokumentiert und mit dem behandelnden Dermatologen besprochen werden.

  • Früherkennung von Hautkrebs: Aufgrund der erhöhten Sonnenempfindlichkeit ist das Risiko für Sonnenbrände und damit möglicherweise auch für Hautkrebs erhöht. Regelmäßige dermatologische Untersuchungen sind daher besonders wichtig.

Kosmetische Maßnahmen

  • Camouflage-Make-up: Um das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern, können spezielle Camouflage-Make-up-Produkte verwendet werden, die dazu beitragen, die depigmentierten Stellen farblich an den Rest der Haut anzugleichen.

Vermeidung von Stress

  • Stressmanagement: Da Stress ein möglicher Auslöser oder Verstärker von Vitiligo sein kann, sind stressreduzierende Maßnahmen wie regelmäßige körperliche Aktivität, Entspannungstechniken (z. B. Yoga, Meditation) und eine ausgewogene Lebensweise empfehlenswert.

Vitiligobilder in Buchstabenformen eingefügt

Anlaufstellen, Ansprechpartner und ärztliche Betreuung bei Vitiligo

Dermatologische Betreuung

Der erste Ansprechpartner bei Vitiligo ist in der Regel der Dermatologe (Hautarzt). Dermatologen sind auf Hauterkrankungen spezialisiert und können die Diagnose Vitiligo stellen, den Schweregrad der Erkrankung beurteilen und entsprechende Behandlungspläne entwickeln. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von topischen Kortikosteroiden und Calcineurin-Inhibitoren bis hin zu Phototherapie und chirurgischen Interventionen. Dermatologen sind auch dafür verantwortlich, regelmäßig die Haut auf Veränderungen zu überprüfen und den Erfolg der Behandlung zu überwachen.

Empfohlene Anlaufstellen:

  • Hautarztpraxen: Diese bieten eine umfassende Diagnostik und Behandlung von Vitiligo.
  • Dermatologische Kliniken: In größeren Krankenhäusern oder Universitätskliniken gibt es häufig spezialisierte Abteilungen, die komplexere Fälle betreuen können.

Psychologische Unterstützung

Da Vitiligo erhebliche psychische Belastungen verursachen kann, ist psychologische Betreuung ein wichtiger Teil der ganzheitlichen Behandlung. Psychotherapeuten, die auf kognitive Verhaltenstherapie spezialisiert sind, können Betroffenen helfen, mit den emotionalen und sozialen Herausforderungen der Erkrankung umzugehen. Die Therapie zielt darauf ab, das Selbstwertgefühl zu stärken, Depressionen und Angstzustände zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Empfohlene Anlaufstellen:

  • Psychologische Praxen: Hier können Patienten individuell betreut werden.
  • Psychosomatische Kliniken: Diese Einrichtungen bieten spezialisierte Programme, die sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte von Erkrankungen wie Vitiligo berücksichtigen.

Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen

Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen bieten eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Informationen zwischen Betroffenen. Sie können eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie Informationen zu den neuesten Behandlungsmethoden bereitstellen, rechtliche Beratung anbieten und den sozialen Austausch fördern.

Empfohlene Organisationen:

  • Deutsche Vitiligo-Gruppe e.V.: Diese Organisation bietet Informationen, Unterstützung und Vernetzung für Menschen mit Vitiligo.
  • Vitiligo Research Foundation: Diese internationale Organisation konzentriert sich auf Forschung, Aufklärung und Unterstützung von Vitiligo-Patienten.

Ernährungsberatung

Eine angepasste Ernährung kann für Menschen mit Vitiligo von Bedeutung sein, insbesondere wenn bestimmte Nahrungsmittelintoleranzen oder -allergien den Krankheitsverlauf beeinflussen. Ernährungsberater können dabei helfen, individuelle Ernährungspläne zu erstellen, die die allgemeine Gesundheit fördern und möglicherweise auch das Hautbild positiv beeinflussen.

Empfohlene Anlaufstellen:

  • Ernährungsberatungspraxen: Hier erhalten Patienten maßgeschneiderte Ernährungsempfehlungen.
  • Kliniken für Ernährungsmedizin: Diese Einrichtungen bieten umfassende Programme für Patienten mit speziellen Ernährungsbedürfnissen.

Spezialisierte Zentren für Pigmentstörungen

In einigen Regionen gibt es spezialisierte Zentren oder Kliniken, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Pigmentstörungen wie Vitiligo spezialisiert haben. Diese Zentren bieten oft umfassende Betreuung, einschließlich fortgeschrittener diagnostischer Verfahren, modernster Therapieansätze und interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Dermatologen, Psychologen und anderen Fachärzten.

Empfohlene Anlaufstellen:

  • Zentren für seltene Hauterkrankungen: Diese bieten spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten und klinische Studien für Vitiligo-Patienten.
  • Universitätskliniken mit dermatologischen Abteilungen: Hier können Patienten Zugang zu den neuesten Forschungs- und Behandlungsmethoden erhalten.

Vitiligo ist weit mehr als eine Veränderung der Hautfarbe – es ist eine Erkrankung, die das Leben der Betroffenen in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Sie bringt nicht nur physische Herausforderungen mit sich, sondern auch psychische Belastungen, die den Alltag erschweren können. Doch trotz aller Unsicherheiten und Fragen, die Vitiligo mit sich bringt, gibt es Hoffnung. Fortschritte in der medizinischen Forschung und Therapie bieten immer bessere Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass Akzeptanz und Selbstfürsorge zentrale Bestandteile im Umgang mit Vitiligo sind. Letztlich geht es darum, sich selbst nicht über den Verlust von Pigmentierung zu definieren, sondern die eigene Stärke darin zu finden, wer man jenseits der äußeren Erscheinung ist. Stellen Sie sich vor, wie es wäre, Vitiligo nicht als Einschränkung, sondern als einen Teil der eigenen Identität zu betrachten – und vielleicht sogar als eine besondere Art, die Vielfalt des menschlichen Körpers zu feiern.

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